Geschichte

Daubhausen "Duphusen" wird 1286, nach neueren Forschungen schon 1255, u.a. mit Besitzungen des Klosters Altenberg erwähnt. Diese Ersterwähnung sagt allerdings nichts über das wahre Alter von Daubhausen aus. Meist liegt die Gründerzeit viel weiter zurück. Dies betrifft mit großr Wahrscheinlichkeit auch auf Daubhausen zu. Geschichtsforscher gehen davon aus, dass bei Orten mit den Endungen - hausen, - bach u. - berg die Siedlungsentwicklung teilweise bis ins frühe Mittelalter zurückgehen kann. Ins Rampenlicht der Geschichte trat Daubhausen erst im Jahre 1685 durch die Zuwanderung der Hugenotten aus Frankreich. Der Graf Wilhelm Moritz von Greifenstein (später zu Solms - Braunfels) siedelte 190 dieser Glaubensflüchtlinge geschlossen in Daubhausen u. Greifenthal an. Zuvor war der Ort Daubhausen von deutschen Einwohnern geräumt worden. Sie erhielten Abfindung für Ihre Gebäude und Liegenschaften und wurden in benachbarte Orte umgesiedelt.

Die Einwanderer u. die nächsten Generationen konnten ca. 130 - 140 Janhre ihre französische Lebensform bewahren. Jedoch die zunehmende Vermischung mit deutschem Blut sowie einschneidende politische Veränderungen führten dazu, dass die französische Colonie zwangsläufig immer stärker in die deutsche Bevölkerung integriert wurde. Dieser Prozeß war etwa um die Zeit 1850 - 1860 abgeschlossen. Seit dieser Zeit ist hugenottisches Leben in Daubhausen praktisch erloschen. Um die Errinnerung an die Glaubensflüchtlinge für die nachfolgenden Generationen wachzuhalten, fanden Gedenkfeiern statt: so 1885 (200 Jahrfeier); 1935 (250 Jahrfeier) und 1985 die 300 Jahrfeier. Anlässlich der 250 Jahrfeier wurde in der Kirche eine bronzene Gedenktafel angebracht, auf der alle ab 1685 ansäßig gewordenen hugenottischen Siedler aufgeführt sind. Von den einstmals 37 Namen haben sich bis in die Gegenwart nur zwei Namen: Tiers und Arabin im männlichen Stamm erhalten.

Bis Mitte der 1960er Jahre gaben viele kleine bis mittlere landwirtschaftliche Betriebe dem Dorf ein bäuerliches Gepräge. Dieses Bild hat sich inzwischen völlig verändert. Der allgemeine Strukturwandel in der Landwirtschaft sowie die weitaus besseren Verdienstmöglichkeiten in der Industrie führten auch in Daubhausen dazu, dass in den letzten 30 - 40 Jahren fast alle bäuerlichen Betriebe die Landwirtschaft aufgaben. Lediglich zwei Vollbetriebe, und ein Nebenerwerbsbetrieb haben bis jetzt überlebt und sorgen dafür, dass das von den Vorfahren mühsam kultivierte Land weiterhin landwirtschaftlich genutzt wird. Heutzutage verdienen die Daubhäuser ihren Lebensunterhalt als Facharbeiter in der heimischen Industrie, bei Behörden, als Lehrer etc... Somit ist Daubhausen faktisch zu Wohn - u. Schlafstelle für Pendler geworden.

Der interessierte Besucher oder Wanderer, der Daubhausen bereits näher kennengelernt hat, konnte sicher bei entsprechender Gelegenheit feststellen, das trotz aller Umwelteinflüsse die Daubhäuser sich noch eine funktionierende Dorfgemeinschaft erhalten haben. Nicht zuletzt haben sich hier die Ortsvereine in der Vergangenheit groß Verdienste erworben. Sie sind es, die das kulturelle Leben im Dorf mitgestalten. Dies manifestiert sich immer wieder bei örtlichen Veranstaltungen und Festen, vor allem bei der Dorfkirmes.

Daubhausen, ein schönes Dorf am Fuße des Westerwaldes, mit einer interesanten Geschichte. Ein Dorf in dem man sich wohlfühlt, in dem es sich gut leben lässt, ein Dorf zum kennenlernen.